Die Stadtmauer von Angermünde

Noch im 13. Jahrhundert, nach einer Phase des intensiven Ausbaus der Stadt, erhielt Angermünde seine Stadtmauer. Sie war das größte und (neben den Kirchen) wichtigste Bauwerk der mittelalterlichen Stadt. Die Stadt war gegenüber ihren Stadtherren, den Markgrafen von Brandenburg (später zeitweise auch den Herzögen von Pommern), verpflichtet, die Mauer ständig in Ordnung zu halten und auszubauen. Die Stadtmauer war mit Wikhäusern (auch „Weichhäusern“) ausgestattet (laut Katasterplan von Christoph Dietrich Wanckenheim, 1724, wahrscheinlich insgesamt 36), die Länge der Mauer betrug etwa 2,2 km.

Auch optisch trug die Mauer wesentlich zum Bild der Stadt bei: Die Mauer und die Türme der Stadt sorgten dafür, dass für Reisende und Einheimische die Stadt als etwas Besonderes in der Landschaft sichtbar wurde.

Die Funktion der Mauer wandelte sich im Laufe der Jahrhunderte. Im Mittelalter als Verteidigungsanlage errichtet und ausgebaut, diente sie seit dem Ende des 17. Jahrhunderts vor allem der Kontrolle von Warentransporten und der Einnahme der Akzise (einer Verbrauchersteuer) sowie der Kontrolle von Soldaten, die in Angermünde stationiert waren.

Seit der Zeit um 1800 kam es zu Abrissen von Teilen der Stadtmauer, um Baumaterial zu gewinnen. 1829 wurde das Prenzlauer Tor abgerissen, bereits seit 1739 wurde der Bereich südlich vom Berliner Tor planiert und als Friedhof genutzt.

Ralf Gebuhr
Museumsleiter

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