Tag des offenen Denkmals am 10. September 2023
Eiskeller, Darre, Mausoleum und mehr zu entdecken
Der Tag des offenen Denkmals ist bereits seit 30 Jahren eine Gelegenheit, Denkmalen eine „Bühne“ zu geben, Türen zu öffnen, die sonst geschlossen bleiben und Wissen zu vermitteln, welches von der Geschichte und Baukultur der Region erzählt. Am 10. September ist es wieder soweit und auch in Angermünde werden traditionsgemäß Sonderöffnungszeiten und Führungen angeboten. Ob Moschel-Mausoleum auf dem Stadtfriedhof, Darre in der Alten Mälzerei, Museum im Haus Uckermark oder Stolper Turm – Gäste können eine große Bandbreite an besonderen Objekten des Denkmalschutzes erkunden.
Das Haus Hoher Steinweg 17 (mit dem ehemaligen Restaurant „Haus Uckermark“) und das alte Wohnhaus Hoher Steinweg 18 wurde in den vergangenen Jahren zum Museum Angermünde ausgebaut. Hier hat das nach 1900 gegründete Museum der Stadt seine neue Heimat gefunden. Seit den 1990er Jahren um den literarischen Schwerpunkt „Ehm Welk“ erweitert, präsentiert es sich heute als modernes kulturgeschichtlich-literarisch orientiertes Haus.
Die beiden Gebäude blicken auf eine wechselvolle Geschichte zurück. Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurden die Häuser durch gehobenes Bürgertum in bester Stadtlage errichtet. Aus dem Haus Nummer 17 wurde nach 1800 das Gasthaus „Goldener Adler“, später das „Hotel Reichshalle“, das nach dem Krieg in „Haus Uckermark“ umbenannt wurde. Auf dem Grundstück des Hauses Nr. 18 entstand in den 1930er Jahren ein Kinosaal, an den es viele Erinnerungen gibt. Einige Erinnerungsstücke verwahrt heute die Sammlung des Museums.
- Museum Angermünde: 10 bis 17 Uhr zu besichtigen (mit Eintritt)
- 10 Uhr Hausführung durch das Museum Angermünde mit Blick in die Sammlung (Katrin Harth, Museum Angermünde), Führung: kostenfrei (nur Eintritt Museum)
Der Eiskeller unter dem ältesten Stadttor von Angermünde ist ein bemerkenswertes Beispiel für die jüngere Nutzung ältester Bausubstanz in Angermünde.
- 12 Uhr Führung in den Eiskeller am Ring, zwischen Prenzlauer Straße und Seestraße (Ralf Gebuhr, Museum Angermünde), Eintritt/Führung: kostenfrei. Bitte eine Taschenlampe mitbringen.
Die Alte Mälzerei wurde um 1900 auf dem Platz errichtet, wo sich im Mittelalter die Burg von Angermünde befand. Dank baulicher Erhaltung ist sie heute ein wertvolles Zeugnis früher Industriekultur in Brandenburg. Das Objekt wurde 2016/17 so restauriert, dass die Darre der Mälzerei auch von innen besichtigt werden kann. In dieser Anlage trocknete man einst das Malz, damit es Farbe und Aroma für die Weiterverarbeitung zu unterschiedlichen Getränken (vor allem Bier) ausprägen konnte.
- 13 Uhr Führung durch die Darre der Alten Mälzerei (Katrin Harth, Museum Angermünde), Eintritt/Führung: kostenfrei
Der Pulverturm ist ein ganz besonderer Teil der alten Angermünder Stadtbefestigung. Sein Inneres barg vielleicht schon im Mittelalter ein Verließ. Später wurden hier Pulvervorräte gelagert und nach 1877 sogar eine Wohnung für Arme der Stadt eingerichtet.
- Pulverturm: 10 bis 17 Uhr zu besichtigen (Eckhard Walther, Verein für Heimatkunde Angermünde e.V.), Eintritt frei
Der Stolper Turm ist eine in diesen Dimensionen im norddeutschen Raum einmalige Turmburg. Als im letzten Viertel des 12. Jahrhunderts der König von Dänemark das Gebiet vorübergehend in Besitz nahm, entstand in Stolpe hoch über der Oder dieser damals moderne Burgenbau. Nach einer alten Sage wird der Stolper Turm auch „Grützpott“ genannt.
- Stolper Turm 11 bis 17 Uhr zu besichtigen
- 15.00 Uhr Führung (Ralf Gebuhr, Museum Angermünde), Führung: kostenfrei, Treffpunkt vor dem Stolper Turm
Auf dem städtischen Friedhof Angermünde sind vor allem die architektonisch eindrucksvoll gestalteten alten Grabstätten und das Mausoleum der Familie Moschel kulturhistorisch bedeutend. Nach aufwändiger Sanierung wurde das 1913 von dem Emaillierwerksbesitzer Willy Moschel erbaute Familien-Mausoleum im Juni 2021 feierlich eingeweiht und ist nun im Rahmen von Führungen, Kultur-, Kunst-Veranstaltungen und zum Tag des offenen Denkmals zu besichtigen.
- 10 bis 12 Uhr und 13 bis 15 Uhr Besichtigung Moschel Mausoleum,
Friedhof Angermünde, Schwedter Str. 39 (Ulrike Fritz)
Foto: Museum Angermünde